Mexiko-Stadt ist nervig, riesig, laut, schmutzig. Aber auf Spaziergängen gibt es vieles zu entdecken – so wie diese bemalte Wand.
Von oben betrachtet wirken viele Viertel von Mexiko-Stadt wie ein Felsenmeer, mit hässlich wirkenden Aneinanderreihungen einfacher Häuser aus grauem Zementstein. Aber auf Augenhöhe erstrahlen viele dieser Wände in teils bunten Farben: Da gibt es knallige Anzeigen, dort wirbt ein Politiker um seine Wähler, anderswo wechseln sich rote, blaue, gelbe und grüne Fassaden ab, je nach Gusto der Hausbesitzer. Und immer wieder mittendrin zu finden: Murales, Wandgemälde.
Das hat in dieser Stadt Tradition, denn es war der Erziehungsminister José Vasconcelos, der vor 100 Jahren die Geschichte des Landes näher an das Volk bringen wollte. Also malten bekannte Künster wie Diego Rivera großformatige Wandgemälde an öffentlichen Plätzen oder Gebäuden – und ihre Nachfolger setzen diese Kunstart an den Mauern dieser Stadt fort, heute mit künstlerisch anderen Schwerpunkten.
Ich erzähl demnächst dazu mehr, das Mural hier ist ein Beispiel für viele dieser Street-Art-Schätze – zu finden in einem Stadtviertel im Süden des Landes. Es ziert eine Außenwand einer Schule. Nicht immer erschließt sich dabei die Absicht des Künstlers, geschweige seine Identität. Aber es hat doch was, oder?